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Exkursion nach London – Freie Plätze für das Wintersemester

Zum Abschluss des Sommersemesters haben sich die Englischkurse von Ateon Education aus Lorch auf große Fahrt begeben. Gemeinsam mit den Kursleiterinnen Natalie Lehwalder und Sandra Karuza hat die Gruppe ein Wochenende in London verbracht.
Mit einem straffen Programm im Gepäck sind die Teilnehmer der Englischkurse aus Lorch zu einem Ausflug nach London aufgebrochen. Big Ben, Westminster Abbey, Trafalgar Square, Leicester Square,
Piccadilly Circus und am Abend nach Soho stand für den Freitag auf dem Programm. Am Samstag ging es dann in die Portobello Road, den Kensington Gardens, China Town und Soho. Am letzten Tag der Reise stand ein Besuch des Buckingham Palace und Changing of the Guards auf dem Programm. Nach einem kurzen erneuten Abstecher zum Leicester Square trat die Gruppe ihre Heimreise an.
Eine tolle Truppe betont Natalie Lehwalder. Die gebürtige Britin ist in London aufgewachsen und hatte viel Freude ihren Kursteilnehmern Ihre alte Heimat zu präsentieren. Auch Sandra Karuza hat 20 Jahre Ihres Lebens in London verbracht und hat gemeinsam mit Natalie Lehwalder die Exkursion geleitet.

Die nächste Reise nach England ist schon in Planung, doch vorher heißt es noch ein bisschen Lernen. Für das jetzt anstehende Wintersemester sind noch Plätze frei. Der Anfänger Kurs ist Mittwochs um 19.00 Uhr der Auffrischungskurs ist Donnerstags um 19.00 Uhr im Schulraum in der Wisperstraße 1 in Lorch. Interessierte sind herzlich eingeladen auch zum Schnuppern einmal vorbei zu schauen.

Kontakt: 06726-807710 / natalie[at]ateon.de

 

 

Ausflug zum Niederwalddenkmal

36 Teilnehmern der Deutschkurse aus Lorch fahren mit dem Sessellift zum Jagdschloss, zu Fuß durch den Ostein`schen Park, vorbei an der Zauberhöhle und der Rossel und mit der Seilbahn nach Rüdesheim.

Deutschunterricht für Menschen mit Migrationshintergrund wird in Lorch schon seit nunmehr zwei Jahren angeboten, doch Ausflüge gab es bisher nur in Lorch. „Die Teilnehmer müssen einmal hier raus und etwas anderes sehen.“ sagt Natalie Lehwalder, eine der Dozenten für die Deutschkurse. Die Sprache zu vermitteln ist das eine und auch unabdingbar in der Integrationsarbeit, doch unsere Kultur zu vermitteln ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Integration.

Und was liegt da näher als einen schönen Herbsttag zu nutzen um diesen Ausflug zu unternehmen. Selbst die Dozenten – allesamt bis auf Natalie Lehwalder im Rheingau aufgewachsen, waren begeistert von den vielfältigen Ein – und Ausblicken auf dem Weg durch den Ostein`schen Park.

Die Kursteilnehmer haben ganz unterschiedliche Eindrücke vom Ausflug über das Niederwalddenkmal mitgenommen. So kannte ein Kursteilnehmer aus Äthiopien Gedichte von Lord Byron, der in der Rheinromantik eine wichtige Rolle gespielt hat. Und jetzt an diesem Ort zu stehen hat ihn sichtlich berührt.

Viele der Teilnehmer waren beeindruckt von der Leistung des Grafen Ostein, der vor mehr als 200 Jahren schon diesen Park anlegen lies. Alle waren begeistert vom Gang durch die Zauberhöhle und den Ausblick an der Rossel.

Am Niederwalddenkmal angekommen erklärte Natalie Lehwalder die Hintergründe für die Errichtung dieses Denkmals. Ob die Teilnehmer all die Informationen wirklich verstanden haben wird sich in der nächsten Woche weisen wenn ein Test über das gelernte geschrieben wird …

Im Anschluss gab es dann noch einen Imbiss am Niederwalddenkmal. Eine willkommene Stärkung bevor der Heimweg mit der Seilbahn angetreten wurde. Nach einem kurzen Sparziergang durch die Drosselgasse zum Rüdesheimer Bahnhof ging es dann zurück nach Lorch.

Deutsch4U ist ein Programm des hessischen Sozialministeriums und wird in Lorch von Allegro, einer gemeinnützigen Körperschaft angeboten. Die Kurse richten sich nicht nur an Flüchtlinge, so sind in diesen Kursen in Lorch neben Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft auch Polen, Kroaten, Portugiesen und ein Kursteilnehmer aus Südamerika. 300 Unterrichtseinheiten umfasst ein Kurs. Die Kurse finden täglich in der Wisperstraße 1 in den Räumen von Allegro statt.

 

Pressebericht – Wiesbadener Kurier

LORCH – „Was macht ihr eigentlich?“ Die Frage hören Helmut und Natalie Lehwalder oft. Und sie ist in der Tat gar nicht so leicht zu beantworten, jedenfalls nicht in zwei Sätzen. Schon das Haus der beiden in der Wisperstraße zeugt von vielfältigen Aktivitäten. Dort, wo einst die Schüler der Fahrschule Lehwalder die Verkehrsregeln paukten, lernen jetzt Flüchtlinge Deutsch, aber auch Deutsche Englisch. Außerdem gibt es dort ein kleines Studio zum Zusammenschneiden von Filmen, eine Gesangkabine und Regale voller Lautsprecher und viele Meter Kabel.

„Die Grundausstattung, um bei kleineren Veranstaltungen für Licht und Ton zu sorgen“, erklärt Hemut Lehwalder.

 Üblicherweise reicht das heimische Equipment allerdings nicht, denn Helmut Lehwalder sorgt bei Großveranstaltungen für die Technik drumherum, für die passende Bühne, die Videoleinwand, den Ton und die Lichtinstallationen. Das, was dazu benötigt wird, besorgt er sich in der ganzen Republik.

Beim Ökumenischen Kirchentag in Dresden 2003 war er dabei, in Köln 2007 und beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden 2011, sorgte für eine Bühne direkt an der Elbe, illuminierte Gebäude und Bäume und den Ton, der in der ganzen Stadt zu hören war. Vier Jahre später war er wieder in der Stadt und organisierte mit anderen zusammen ein Konzert für ein offenes Dresden mit Top-Acts wie Herbert Grönemeyer und Wolfgang Niedecken – als Reaktion auf die Pegida-Bewegung. „28 000 Gäste waren da“, erzählt er. Noch zweimal versuchte er die Rechtspopulisten in Dresden mit Musik in die Schranken zu weisen. „Aber das war nicht nachhaltig“, bedauert Helmut Lehwalder, der auch im Rheingau seine Auftritte hatte – zum Beispiel bei der Welterbefeier in Rüdesheim, in Kloster Eberbach oder auf Schloss Vollrads. Die Lorcher Kirche St. Martin illuminierte er nach dem Anschlag von Paris in den französischen Farben. Momentan läuft ein Projekt mit Bibeltexten, die in schön beleuchteten Kirchen in der ganzen Republik abgespielt werden.

Karaoke fürs Altersheim

In der Wisperstraße bekommt gerade „Scarlett“ den letzten Schliff, Karaoke fürs Seniorenheim. 250 Lieder, die, versehen mit den Texten in großen Buchstaben, auf einem Bildschirm abgespielt werden können, sollen Dementen bewusstes Erinnern mit Musik ermöglichen. Damit schließt sich vorerst der Kreis, denn über Karaoke haben sich die Britin und der Lorcher einst in Frankfurt kennengelernt. 2001 siedelten sie mit der Firma „World of Karaoke“, die Zubehör für Karaoke verkaufte, nach Lorch um. Inzwischen ist es aber die Firma „Ateon Education“, in die beide die meiste Zeit stecken.

Die Anfeindung des Asylgedankens, die Intoleranz und Respektlosigkeit waren die Antriebsfeder, sich um Flüchtlinge zu kümmern“, erzählen sie. Natalie Lehwalder, die bereits einen Kurs für Erwachsenenbildung absolviert hatte und Englischunterricht an der Volkshochschule gab, bot an, die Flüchtlinge in Deutsch zu unterrichten. Innerhalb eines Wochenendes haben wir den früheren Unterrichtsraum der Fahrschule umgebaut“, erinnern sich die beiden. Anfangs lief das noch ehrenamtlich mit zehn Leuten jeden Tag. Inzwischen finden in der mittlerweile zertifizierten Sprachschule auch offizielle Deutschkurse und die Integrationskurse statt, bislang allerdings mit Partnern wie der Volkshochschule und der AWO. „Offiziell waren wir aber immer nur die Vermieter und Natalie hat nur eine Ehrenamtspauschale bekommen, obwohl wir praktisch alles gestemmt haben“, erklärt Helmut Lehwalder.

Jetzt haben die beiden aber einen Dreh gefunden. Gemeinsam mit weiteren Lorchern haben sie die gemeinnützige Organisation „Allegro – Teilhabe mit Sprache und Musik“ gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss engagierter Menschen und hat sich der Teilhabe von Menschen am täglichen Leben verschrieben. Allegro hilft zum Beispiel bei Behördengängen, bei Umzügen oder der Wohnungssuche, organisiert Ausflüge – und bietet Sprachkurse für Flüchtlinge in den Räumen von Ateon an.